Im Schuljahr 2017/18 hatte die Gustav-Heinemann-Gesamtschule zum ersten Mal eine Bienen AG mit einem eigenen Bienenvolk.
Ziel der AG ist es, das Interesse der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf das Leben der Honigbiene, aber auch auf das Leben der Insekten und die natürliche insektenfreundliche Gestaltung der Umwelt zu wecken.
2022 wird die Bienen-AG wieder tatkräftig von Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und 6 unterstützt.
Von der Blüte zum Honig
Das Schuljahr startete damit, dass die Schülerinnen und Schüler zunächst an das Thema Bienenhaltung herangeführt wurden. Dabei wurden zunächst die wichtigsten Dinge besprochen:
• Wie sieht eine Bienenbeute aus? (Das ist die mehrteilige Kiste in der die Bienen leben)
• Was befindet sich in der Beute? (Rähmchen mit eingelöteten speziellen Wachsplatten)
• Wie schütze ich mich vor Stichen? (Auch wenn unsere Bienen sehr friedlich sind und uns in der Regel nicht angreifen schützen wir uns mit einem langärmeligen Oberteil mit Schleier und Schutzhandschuhen
• Sind die Stiche einer Biene gefährlich? (Wenn keine Bienengiftallergie vorliegt, brennen die etwas. sie sind aber weniger schmerzhaft als Wespenstiche)
• Welche Werkzeuge benutzt der Imker? (Stockmeißel, Smoker,..)
• Wie verhalte ich mich bei der Arbeit an einem Bienenvolk?
Auf Tuchfühlung mit den Bienen
Bei ihrem ersten Kontakt mit dem Bienenvolk ging es darum, dass die Schülerinnen und Schüler ihr theoretisch erworbenes Wissen in die Praxis umsetzen sollten.Das Volk wurde geöffnet (Deckel, Folie ab und mit dem Smoker etwas Rauch blasen) und die einzelnen Rähmchen wurden betrachtet. Auf diesen Rähmchen konnten die Kinder die Brut in ihren unterschiedlichen Stadien, Futter, Pollen und natürlich jede Menge Bienen entdecken.
Bienen im Wandel der Jahreszeiten
Zu den unterschiedlichen Jahreszeiten liegen ebenfalls unterschiedliche Arbeiten am Bienenvolk an. Ende des Sommers ist längst die Honigernte abgeschlossen und das Bienenvolk muss auf den Winter vorbereitet werden. Das heißt, die Bienen müssen ausreichend Futter für den Winter bekommen, da sie ja seit dem Sommer kaum noch Nektar finden können.
Für die Teilnehmer der AG bedeutete dies eine wichtige Aufgabe. Mit einer besonderen Methode wurde ermittelt, wie viel Futter in der Bienenbeute enthalten ist. Dazu haben sie die Beute geöffnet und jedes einzelne Rähmchen (20 Stück) genau untersucht. So konnte der Winterbedarf für die Bienen ermittelt werden. Die Bienen bekamen von den Schülerinnen und Schüler einen besonderen Zuckersirup den sie in ihre Waben eingeben konnten.
Nach der Einfütterung musste das Bienenvolk noch von der Varroamilbe (ein Parasit, der die Bienen und ihre Brut tötet) befreit werden. Dazu wurde der „Abfall“ des Bienenvolkes genau untersucht. Die Behandlung gegen den Parasiten wurde danach dosiert durchgeführt.
Winterzeit heißt Kreativzeit
Anschließend war das Bienenvolk gut auf den Winter vorbereitet und für die Schülerinnen und Schüler war dort nichts mehr zu tun. Für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Bienen-AG bedeutete dies, nun eine Menge über das Bienenvolk und ihre Lebensweise lernen zu können. Entstandene Fragen wurden in Ruhe geklärt, Informationen im Internet recherchiert und wichtige Details im Bienenleben besprochen. Aber auch die Wichtigkeit anderer bestäubender Insekten für unsere Umwelt wurde besprochen. Aus diesem Gedanke entsprang der Bau von „Insektenhotels“, der im Winter durchgeführt wurde.
Nach dem Winterschlaf
Zum Ende des Winters begann wieder die Arbeit mit unserem Bienenvolk.
Das Futter wurde kontrolliert um es bei Bedarf nachzufüttern. Es wurde auch geschaut, ob die Königin den Winter überlebt hatte und ob sie schon Eier gelegt hat.
Ab dem Frühjahr und dem Beginn der Weidenblühte führten die Schülerinnen und Schüler jede Woche eine Kontrolle am Bienenvolk durch. Mit dem Beginn der Obstblühte wurde die bisherige Bienenbeute um eine Etage und einem speziellen Gitter erweitert. Dort sollten die Bienen den Honig eintragen. Was sie auch taten.
Erntezeit
Im Juni war es dann endlich so weit, der eingetragene Honig konnte geerntet werden. An einem Projekttag entnahmen die AG Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Honigwaben aus dem Bienenstock. Sie entfernten die Wachsdeckel von den Waben und schleuderten die Waben anschließend in einer speziellen Honigschleuder. Der Honig fliegt darin aus den Waben und sammelt sich auf dem Boden. Danach konnte der Honig durch Siebe in einen Honigeimer fließen. Der Honig wurde in dem Eimer luftdicht verschlossen. Gemeinsam füllten die Schülerinnen und Schüler den frisch geernteten Honig in die bereitgestellten Honiggläser. Die Gläser wurden von ihnen versiegelt und mit selbst gestalteten Etiketten beklebt. Mh, der selbstgemacht Honig duftet und schmeckt!
GHG-Honig für zuhause
Zunächst erhielten natürlich die AG Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Glas mit fisch geernteten Honig. Das Interesse an dem Honig ist groß, so lange der Vorrat reicht kann sich jeder ein Glas erstehen.
Viele Teilnehmer der AG möchten auch im nächsten Jahr weiter mit den Bienen arbeiten. Es ist es geplant, die Zahl der Bienenvölker zu erhöhen und den geernteten Honig durch die Schülerfirma verkaufen zu lassen.